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Alexanderplatz 5-6
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Ansprechpartner
Ansprechpartner Panoma
Herr Alexander Luehrs
Schlieperstrasse 70
13507 Berlin

Telefon +49 (30) 43 77 62 43
Fax +49 (30) 43 77 43 22
Mobilfunknummer
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Beschreibung

Lage


Die folgenden Straßenzüge beginnen sternförmig am Alexanderplatz:
  • Alexanderstraße/Brückenstraße/Heinrich-Heine-Straße
  • Dircksenstraße
  • Grunerstraße/Mühlendamm
  • Rathausstraße/Werderscher Markt/Französische Straße
  • Karl-Liebknecht-Straße/Unter den Linden
  • Memhard-/Münz-/Weinmeisterstraße/Rosenthaler Straße/Brunnenstraße
  • Rosa-Luxemburg-Straße/Schönhauser Allee
  • Karl-Liebknecht-Straße/Prenzlauer Allee
  • Otto-Braun-Straße/Greifswalder Straße
  • Karl-Marx-Allee/Frankfurter Allee

Seit dem Umbau in den 1960er-Jahren ist der gesamte Platz den Fußgängern vorbehalten und wird nur seit Mitte der 1990er-Jahre wieder von der Straßenbahn gekreuzt. Täglich besuchen ihn mehr als 360.000 Menschen[1]. Er ist laut einer Studie die meistbesuchte Gegend Berlins noch vor dem Kurfürstendamm und gilt als viertbelebtester Platz Europas.

Erst seit den Jahren nach der Wende wird er wieder von Straßenbahnen befahren, und im Bahnhof Alexanderplatz halten wieder Regionalzüge der Bahn sowie neben den U-Bahn-Linien U2 und U5 auch wieder die U-Bahn-Linie U8.

Geschichte


Die Entstehung (bis um 1700)


Im 13. Jahrhundert entstand unweit des heutigen Platzes das Spital Heiliger Georg. Es war der Namensgeber für das Georgentor in der Berliner Stadtmauer, das anfangs Oderberger Tor hieß. Vor diesem sammelten sich die wichtigsten aus dem Norden und Nordosten kommenden Straßen, beispielsweise aus Oderberg, Prenzlau und Bernau aber auch die Straßen in die großen Hansestädte an der Ostsee. Das Georgentor war im 16. Jahrhundert das wichtigste Stadttor, die meisten Waren kamen durch dieses in die Stadt.

Nach dem Dreißigjährigen Krieg wurde die Stadtmauer verstärkt. 1658 bis 1683 entstand ein Festungsring, mit deren Planungen der Linzer Johann Gregor Memhardt beauftragt wurde. Memhardt erste Tätigkeit war eine topographische Bestandsaufnahme, so entstand der erste Plan der Residenzstadt. Die neue Festung enthält 13 Bastionen, die durch Wälle miteinander verbunden sind, der Festung vorgelagert ist ein bis zu 50 Meter breiter Wassergraben. Bei der Errichtung des Festungsringes wurden unter anderem einige Tore geschlossen, beispielsweise das südöstlich gelegene Stralauer Tor. Dies ließ das Georgentor nochmals an Bedeutung gewinnen.

Im Gebiet vor dem Georgentor werden unter dem Großen Kurfürsten unter Verzicht auf den Grundzins günstige Landstücke vergeben, so dass die Ansiedlungen schnell heranwachsen. 1681 wurden Viehhandel und Schweinemast innerhalb der Stadt verboten, auf dem Platz vor dem Georgentor entstand ein Viehmarkt, der dem Platz die Bezeichnung Ochsenmarkt oder Ochsenplatz gab, auch ein Wochenmarkt etablierte sich.

So entwickelt sich um den Platz Ende des 17. Jahrhunderts langsam eine Vorstadt – die Georgenvorstadt – die trotz eines Bauverbotes 1691 weiter gedieh, sodass um 1700 schon mehr als 600 Häuser entstanden waren. Anders als die Vorstädte im Südwesten Berlins (Friedrichstadt, Dorotheenstadt), die planmäßig und streng geometrisch angelegt wurden, wucherten die Vorstädte im Nordosten (neben der Georgenvorstadt auch die Spandauer Vorstadt und die Stralauer Vorstadt) planlos.

Das Georgentor war zu diesem Zeitpunkt ein rechteckiges Turmgebäude, neben dem sich noch einer der Türme der mittelalterlichen Stadtmauer befand. Den Festungsgraben überspannte eine Zugbrücke. Geradeaus führte über den Viehmarkt hinweg die Landstraße in Richtung Bernau, zu deren Rechten die Georgenkapelle sowie ein 1672 von der Kurfürstin Sophie Dorothea gestiftetes Hospital und ein Waisenhaus befanden. Neben der Kapelle befand sich das mittelalterliche Pesthaus, das 1716 wegen Baufälligkeit abgerissen wurde. Dahinter befanden sich der Schützenplatz und ein Gasthof, der spätere „Stelzenkrug“. Gegen Ende des 17. Jahrhunderts lebten in dieser Gegend bereits 600 bis 700 Familien, die Georgenkapelle wurde zur Georgenkirche aufgewertet und bekam einen eigenen Prediger.

Der Königs Thor Platz (1701–1805)


Nachdem der preußische König Friedrich I. nach seiner Krönung in Königsberg am 6. Mai 1701 durch das Georgentor in Berlin einzog, wurde dieses nun Königstor genannt, der Platz wurde in offiziellen Dokumenten als Königs Thor Platz bezeichnet. Auch die Georgenvorstadt wurde nun Königsvorstadt (oder kurz „Königsstadt“) genannt. 1734 entstand die Berliner Zollmauer, die zunächst aus einem Palisadenzaun bestand und die ringförmig um die alte Stadt entstandenen Vorstädte zusammenfasste. Dadurch verlor das alte Tor an Bedeutung und wurde schließlich 1746 abgetragen. Ende des 18. Jahrhunderts war die Königsvorstadt in ihrer Grundstruktur geschaffen, mit unregelmäßigen Blöcken, bedingt durch die vom Tor in verschiedene Richtungen weglaufenden Straßen. Das Gebiet dominierten große Manufakturen (Seide, Wolle) und militärische Einrichtungen, beispielsweise das 1799/1800 entstandene Exerzierhaus von David Gilly. Der südliche Teil des späteren Alexanderplatzes war mit Bäumen vom Verkehr abgetrennt und wurde als Paradeplatz genutzt, wohingegen die nördliche Hälfte weiterhin Markt blieb. Ab Mitte des 18. Jahrhunderts fand hier jedes Jahr im Juni die bedeutendste Wollmesse Deutschlands statt.

Zwischen 1752 und 1755 lebte Gotthold Ephraim Lessing in einem Haus am Alexanderplatz. 1771 entstand an der Stelle des alten Königstores eine neue Steinbrücke über den Festungsgraben (die Königsbrücke), an deren Seiten 1777 kolonnadengesäumte Läden errichtet wurden, die von Carl von Gontard geplanten Königskolonnaden. 1783 bis 1784 entstanden sieben dreigeschossige, von Georg Christian Unger errichtete Gebäude um den Platz, unter anderem der berühmte Gasthof zum Hirschen, in dem Heinrich von Kleist in den letzten Tagen vor seinem Selbstmord lebte und auch Karl Friedrich Schinkel einige Zeit Dauermieter war.

Die Bedeutung des Platzes für die Residenzstadt Berlin (1805–1900)


Auf dem Paradeplatz vor dem alten Königstor wurde am 25. Oktober 1805 der russische Zar Alexander I. zu einem Besuch empfangen. Anlässlich dieses Ereignisses erließ König Friedrich Wilhelm III. am 2. November eine Verfügung zur Umbenennung in Alexanderplatz.

Im Südosten des Platzes entstand das Königstädter Theater von Carl Theodor Ottmer, Grundsteinlegung war am 31. August 1823, Eröffnung am 4. August 1824. Die letzte Vorstellung des Theaters war schon am 3. Juni 1851, und das Gebäude wurde anschließend zunächst als Wollmagazin, dann als Mietshaus und bis zum Abriss 1932 als Gasthaus Aschinger genutzt.

Wegen der Bedeutung als Verkehrsknotenpunkt verkehrten bereits 1847 viertelstündlich Pferdeomnibusse von hier zum Potsdamer Platz.

Während der Märzrevolution 1848 kam es auch auf dem Alexanderplatz zu Straßenkämpfen und Revolutionäre blockierten den Weg vom Platz in die Stadt mit Barrikaden. Auch Theodor Fontane, der ganz in der Nähe in einer Apotheke arbeitete, beteiligte sich am Aufbau dieser Barrikade und beschrieb später, wie er mit Material aus dem Königstädter Theater half, die Neue Königstraße zu verbarrikadieren: Es ging über den Alexanderplatz weg auf das Königstädter Theater zu, das alsbald wie im Sturm genommen wurde.

Im 19. Jahrhundert wuchs die gesamte Königsstadt weiter, wobei bereits am Anfang des Jahrhunderts eine dreigeschossige Bebauung erreicht war und Mitte des Jahrhunderts eine vierstöckige. Ende des Jahrhunderts waren die meisten Gebäude bereits fünfgeschossig. Die großen Manufakturen und Militäreinrichtungen wichen der Wohnbebauung und dem Handel.

Anfang der 1870er-Jahre schüttete man den ehemaligen Festungsgraben zu, um auf ihm die Berliner Stadtbahn zu errichten, deren Eröffnung 1882 war. Mit ihr eröffnete der Stadtbahnhof Alexanderplatz. 1883 bis 1884 entstand das Grand Hotel, ein Neorenaissancebau mit 185 Zimmern und zum Platz hin mit Läden im Erdgeschoss. Von 1886 bis 1890 entstand außerdem das Polizeipräsidium, ein riesiger Backsteinbau, dessen nördlicher Eckturm das Gebäude dominierte. Bis 1890 entstand auch das Amtsgericht am Alexanderplatz.

1886 errichtete man westlich der Stadtbahn eine Zentralmarkthalle, woraufhin 1896 der Wochenmarkt auf dem Alexanderplatz verboten wurde. Durch die freiwerdenden Flächen teilte sich der Platz nun funktional. Während Ende des 19. Jahrhunderts der aufkommende Individualverkehr und die ersten Pferdeomnibuslinien den nördlichen Teil dominierten, war der südliche Teil (der ehemalige Paradeplatz) ruhiger, und der Gartendirektor Hermann Mächtig gestaltete ihn 1889 gärtnerisch. Im Nordwesten des Platzes wurde 1895 auf einer zweiten, kleineren Grünfläche die 7½ Meter hohe kupferne Berolina-Statue von Emil Hundrieser aufgestellt.

Blütezeit zwischen Kaiserreich und Weimarer Republik (1900–1940)


Anfang des 20. Jahrhunderts erlebte der Alexanderplatz seine Blütezeit. 1901 gründete Ernst von Wolzogen in der ehemaligen Sezessionsbühne in der Alexanderstraße 40 zunächst unter dem Namen „Buntes Brettl“ das erste deutsche Kabarett, das Überbrettl. Geboten wurde nach den Ankündigungen „Kabarett als gehobene Unterhaltung mit Kunstanspruch. Kaisertreu und Marktorientiert steht das unkritische Amüsement im Vordergrund“.

Am Platz entstanden die legendären Warenhäuser von Tietz (1904–1911), Wertheim (1910/1911) und Hahn (1911). Im Oktober 1905 eröffnete am Alexanderplatz, geplant von den Architekten Wilhelm Albert Cremer und Richard Wolffenstein, die bereits im Wettbewerb zum Bau des Reichstagsgebäudes einen zweiten Preis errungen hatten, der erste Bauabschnitt des Warenhauses Tietz. Es verstand sich als Volkswarenhaus für die Berliner, während sich das Kaufhaus Wertheim am Leipziger Platz eher als Weltstadtwarenhaus für die Welt definierte. Das Warenhaus Tietz erfuhr noch weitere Bauabschnitte und hatte letztendlich 1911 eine überbaute Grundfläche von 7300 Quadratmetern und zu dieser Zeit mit 250 Metern Länge die längste Kaufhausfassade der Welt.[4] Für den Bau des Wertheim-Kaufhauses, einer Filiale des Hauses am Leipziger Platz, mussten 1910 die Königskolonnaden weichen, die seither im Heinrich-von-Kleist-Park in Schöneberg stehen.

Im Oktober 1908 wurde in der Alexanderstraße 41 neben dem Bunten Brettl das Lehrervereinshaus eingeweiht, das von Hans Toebelmann und Henry Groß entworfen wurde. Bauherr war der Berliner Lehrerverein, dem das Geschäftshaus mit Konditorei und Restaurant im Erdgeschoss als Mieteinnahmequelle für seinen Verein diente. Im hinteren Bereich des Grundstückes bis zur Kurzen Straße hatte der Verein sein Verwaltungsgebäude und einen Hoteltrakt für Vereinsmitglieder sowie ein Saalgebäude für Veranstaltungen. Unter anderem fanden hier am 2. Februar 1919 die Trauerfeier für Karl Liebknecht und Rosa Luxemburg sowie am 4. Dezember 1920 der Vereinigungsparteitag von KPD und USPD statt. Die pädagogische Bibliothek des Lehrervereins sollte als Deutsche Lehrerbücherei zwei Weltkriege überstehen und ist heute in die Bibliothek für Bildungsgeschichtliche Forschung eingegliedert.[5]

Begünstigt wurde das Aufleben des Platzes durch seine Funktion als Verkehrsknotenpunkt. Neben den drei unterirdischen U-Bahnlinien (ab 1913 beziehungsweise 1930) hielt hier die Fern- und S-Bahn auf dem Viadukt der Stadtbahn, Omnibusse der ABOAG sowie ab 1877 Pferde- und seit 1898 auch elektrische Straßenbahnen, die von hier aus sternförmig in alle Himmelsrichtungen fuhren. So entstanden fünf Verkehrsebenen. Der U-Bahnhof wurde von Alfred Grenander entworfen und war in der Farbfolge der U-Bahnhöfe, die am Leipziger Platz mir Grün begonn, im dunklen Rot gehalten. In den „Goldenen Zwanzigern“ war der Platz neben dem Potsdamer Platz der Inbegriff der lebhaft pulsierenden Weltstadt Berlin. Viele der ihn begrenzenden Gebäude und Bahnbrücken trugen große Leuchtreklametafeln, die die Nacht zum Tag machten. Sein Gesicht änderte sich von Tag zu Tag.

Unter anderem warb die Berliner Zigarettenfirma Manoli mit einem Ring aus Neonröhren, der ständig um eine schwarze Kugel kreiste. Das sprichwörtlich durchgedrehte „Berliner Tempo“ jener Jahre wurde daraufhin mit „total manoli“ charakterisiert (siehe Berlinisches Wörterbuch). Der Schriftsteller Kurt Tucholsky schrieb ein Gedicht, und der Komponist Rudolf Nelson machte daraus die legendäre Revue Total manoli mit der Tänzerin Lucie Berber. Dem Schriftsteller Alfred Döblin diente der Platz namensgebend für seinen Roman Berlin Alexanderplatz und Walter Ruttmann drehte seinen Film Berlin: Die Sinfonie der Großstadt 1927 auch am Alexanderplatz. Der Platz „platzte“ bald aus allen Nähten.

Im Zusammenhang mit dem drohenden Kollaps des Individualverkehrs am Alexanderplatz schlug der damalige Baustadtrat Martin Wagner Ende der 1920er-Jahre eine Umgestaltung des Platzes vor. Der Platz sollte dem Verkehr angepasst und die Gebäude architektonisch einheitlich sein. Wagner entwarf einen Plan, in dem er in der Mitte des Platzes einen Kreisverkehr mit einem Durchmesser von 100 Metern vorsah, der nur von der Straßenbahn gekreuzt werden sollte. Der Entwurf sah zwölf Meter breite Straßen mit zehn Meter breiten Bürgersteigen vor. Um dieses Rondell herum sollten siebengeschossige Gebäude entstehen.

Die Neue Königstraße und die Landsberger Straße, die von Nordosten in den Platz mündeten, sollten dabei von Gebäuden überbaut werden, die Durchfahrten sollten zwei Etagen hoch sein. Damit wollte Wagner erreichen, dass der Platz architektonisch geschlossen war. Für das Warenhaus Tietz im Nordwesten des Platzes war eine neue Fassade vorgesehen.

Nach den Vorgaben Wagners wurde ein beschränkter Architekturwettbewerb gestartet, an dem fünf Berliner und ein Kölner Architektenbüro teilnehmen durften. Neben dem Siegerentwurf des Büros „Hans und Wassili Luckhardt mit Alfons Anker“ nahmen auch Peter Behrens, Ludwig Mies van der Rohe, Paul Mebes, Johann Emil Schaudt und Heinrich Müller-Erkelenz an diesem Wettbewerb teil. Die Entscheidung fiel am 5. Februar 1929. Als einziger Architekt hielt sich Mies van der Rohe nicht an die Vorgaben und belegte den letzten Platz des Wettbewerbs.

Da sich nicht genügend private Investoren zur Umsetzung des Planes von Luckhardt fanden, kam der Berliner Magistrat auf Behrens' Entwurf zurück, obwohl er im Architekturwettbewerb nur den zweiten Platz belegt hatte. Behrens sah einen ovalen Kreisverkehr vor, um den hufeisenförmig Gebäude errichtet werden sollten.

Bis Anfang der 1930er-Jahre wurden zwei der von Peter Behrens geplanten Gebäude parallel zur Stadtbahn errichtet: das Alexanderhaus und das Berolinahaus. Hierzu mussten Aschinger und das ehemalige Königstädtische Theater sowie die Häuserzeile an der Stadtbahn abgebrochen werden. Der neue Kreisverkehr nahm sechs Straßen auf. Die Hauptachsen hatten einen Durchmesser von 97 bzw. 63 Metern. Die 7,5 Meter hohe Berolina-Figur, die 1925 dem Bau des neuen Kreuzungsbahnhofs der Untergrundbahn weichen musste, wurde 1934 vor dem Alexanderhaus neu aufgestellt.

Auf dem Luftbild von 1930 sieht man den Rohbau des Berolinahauses, noch auszuführende Erdarbeiten am Alexanderhaus, unten links die Bahnhofshalle, rechts unten Wertheim, ganz links Warenhaus Tietz, dazwischen Aschinger, rechts angeschnitten das Polizeipräsidium an der Alexanderstraße.

Doch auch Behrens' Entwurf konnte nicht komplett umgesetzt werden, da der Großteil der Flächen privaten Eigentümern gehörte und die Ankaufsumme für die Grundstücke bei gewaltigen 20 Mio. RM lag. Das amerikanische Konsortium, das das Alexander- und Berolinahaus bauen ließ, hatte nach der Weltwirtschaftskrise kein Geld für weitere Bauten, und auch andere Investoren fanden sich nicht. Auch in der Zeit des Nationalsozialismus gab es keine Neubauten am Alexanderplatz. Die Planunterlagen für die nördlich begrenzenden Behrensbauten fand man vor einigen Jahren in einem verschlossenen Raum des Bunkers am U-Bahnhof Gesundbrunnen.

Zerstörung und Wiederaufbau (1940–1964)


Zu einer der größten Luftschutzanlagen der Stadt zählte im Zweiten Weltkrieg der Tiefbunker unter dem Alexanderplatz. Er wurde von 1941 bis 1943 im Auftrag der Deutschen Reichsbahn von der Firma Philipp Holzmann erbaut.

Die Kriegshandlungen erreichten den Alexanderplatz Anfang April 1945. Die Berolinastatue war schon 1944 entfernt und vermutlich zu Rüstungszwecken eingeschmolzen worden. Im April 1945 begannen die Alliierten auch die Stadtquartiere um den Alexanderplatz zu bombardieren. Die Kämpfe der letzten Kriegstage zerstörten erhebliche Teile der Königs- und Georgenvorstadt, sowie viele der Gebäude rund um den Alexanderplatz.

Die Wiederaufbauplanung des Berliner Innenstadtgebietes nach dem verlorenen Krieg stand im Zeichen eines Neubeginns unter der Prämisse, dem schnell anwachsenden Kraftfahrzeugverkehr auf den innerstädtischen Durchgangsstraßen nach den Flächenbombardements nun mehr Raum zu geben. Diese Idee einer verkehrsgerechten Stadt ging bereits auf Überlegungen und Reißbrettplanungen Hilbersheimers und Le Corbusiers aus den 1930er-Jahren zurück. Hans Scharouns „Kollektivplan“ von 1946 sah daher großflächige Abrisse vor, die Platz für breite Straßenschneisen der geplanten Bandstadt entlang des Landwehrkanals schaffen sollten. Die Teilung Berlins und die sich verschärfende Wohnungsfrage verhinderte die konsequente Umsetzung dieses radikalen Planansatzes. Grundlage für den Aufbau im Ostteil Berlins wurden die „Sechzehn Grundsätze des Städtebaus“ vom 27. Juli 1950 und die daraus folgenden „Grundsätze für die Neugestaltung der Berliner Innenstadt“ vom 23. August 1950. Am 6. September 1950 wurde vom Ost-Berliner Magistrat das sogenannte „Aufbaugesetz“ verabschiedet.

Die „Grundsätze für die Neugestaltung der Berliner Innenstadt“ sahen eine 90 Meter breite Straße vom Osten über den Alexanderplatz zur Straße Unter den Linden vor. Die Umsetzung begann 1951 in der Stalinallee. Die später weiter westlich errichteten Bauten erfolgten dann in Plattenbauweise.

Zwischen 1961 und 1964 wurde an der Alexanderstraße 41 auf dem Grundstück des im Krieg zerstörten Lehrervereinshauses das Haus des Lehrers mit der angrenzenden Kongresshalle errichtet.

Die Idee eines „sozialistischen“ Platzes (1964–1989)


Im Frühjahr 1964 war vom Ost-Berliner Magistrat ein Wettbewerb zur Neugestaltung des Alexanderplatzes ausgeschrieben worden. Teilnehmen durften sechs Architekturkollektive. Wettbewerbsgewinner wurde der Entwurf des Stadtbauamts von Schweizer, Tscheschner und Schulz. Nach diesem Plan sollte der Platz vollkommen vom fließenden Verkehr befreit werden und die Straßen tangential daran vorbei geführt werden. Der Plan sah den Durchbruch zweier Verkehrs-Spangen vor, die Karl-Liebknecht-Straße als Verbindung der Straße Unter den Linden mit der Prenzlauer Allee im Nordwesten und die Grunerstraße mit einem Autotunnel als Verbindung zwischen Leipziger Straße und Otto-Braun/Greifswalder Straße im Südosten des Alexanderplatzes, die Rathausstraße hingegen sollte zur Fußgängerzone umgestaltet werden. Die Überschneidung von Fußgänger- und Fahrzeugverkehr wollte man durch die Anlage großzügiger, unterirdischer „Fußgänge“ entflechten. Dadurch sollte die Aufenthaltsqualität auf dem Alexanderplatz verbessert werden. Erreicht wurde damit eine Abkopplung des Platzes von seinem ursprünglich urbanen städtischen Umfeld. Außerdem entstand durch den großflächigen Abriss eine überdimensionierte Platzfläche. Für den Bau des Straßentunnels mussten die Reste der Georgenkirche und das Anfang der 1930er-Jahre erbaute Minolhaus abgerissen werden. Für die Verbreiterung der Grunerstraße wurde die Ruine des Refektoriums des Grauen Klosters sowie ein Flügel des Berliner Stadtgerichts abgerissen.

1965 begann südwestlich des Bahnhofs Alexanderplatz der Bau des Fernsehturms, für den die noch erhalten gebliebenen Reste der Alt-Berliner Innenstadt rund um die Marienkirche abgerissen worden waren. Im März 1966 begann die Umsetzung der Neubauplanung des Alexanderplatzes selbst auf der Grundlage des Architekturwettbewerbs [3]. Im darauffolgenden Jahr wurden alle Straßenbahnlinien vom Platz entfernt und umgelegt. Auf der nordwestlichen Platzseite entstanden bis 1969 das Centrum-Warenhauses und das 120 Meter hohe Interhotel. In der gleichen Zeit entstand auf der Nordseite das zehngeschossige Haus der Elektroindustrie, sowie 1970 das Haus der Statistik und 1971 das siebzehngeschossige Haus des Reisens. 1969 wurde der gesamte Platz neu gestaltet. Durch Walter Womackas Brunnen der Völkerfreundschaft und Erich Johns Urania-Weltzeituhr sollte der Platz mehr Aufenthaltsqualität erhalten. Sie wurden schon bald zu beliebten Treffpunkten der Berliner und ihrer Touristen. Damit war die bauliche Fassung und Umgestaltung des Alexanderplatzes im Sinne einer sozialistischen Stadtplanung fertiggestellt. Die Platzfläche war mit 80.000 Quadratmetern mehr als viermal so groß wie vor dem Zweiten Weltkrieg (18.000 m²).

Die Planung und konzeptionelle Ausgestaltung folgte dem Beispiel Moskaus. Ähnlich wie der Rote Platz war der Alexanderplatz als zentraler Kundgebungsort für Großveranstaltungen geplant. Der 125 Meter breite Straßenzug der Karl-Marx-Allee diente in Ost-Berlin als Aufmarschplatz für die alljährlichen Paraden der Streitkräfte im Rahmen der Feier der Gründung der DDR. Der Fernsehturm wurde schließlich zum Ost-Berliner Wahrzeichen und einer von weither sichtbaren Landmarke, das es als städtebauliche Dominante in dieser Form bisher in noch keiner anderen europäischen Innenstadt gab.

Die ihn umgebenden breiten Straßen trennten den Platz von den benachbarten Wohnquartieren ab. Das Weltstadtflair der 1920er-Jahre gehörte der Vergangenheit an. Seit den 1950er-Jahren fanden regelmäßig Kunstwettbewerbe auf dem U-Bahnhof Alexanderplatz (Linie 2) statt. Nach 1990 führte die BVG diese Tradition fort, und organisierte mit der Neuen Gesellschaft für bildende Kunst (NGBK) erfolgreich thematische Kunstausstellungen auf den wandseitigen Werbeflächen der Untergrundstation.

Nach seiner Fertigstellung 1971 waren es zunächst Großereignisse, die den Platz belebten, wie zum Beispiel die X. Weltjugendfestspiele im Sommer 1973, die Feiern zum 25. Jahrestag der DDR im Oktober 1974 oder die Feierlichkeiten zum 30. Jahrestags des Kriegsendes 1975. Der Platz entwickelte sich allmählich zum Zentrum Ost-Berlins. Auf dem Alexanderplatz fand am 4. November 1989 – wenige Tage vor dem Fall der Berliner Mauer – die Abschlusskundgebung der größten Demonstration gegen das DDR-Regime statt, die live im DDR-Fernsehen übertragen wurde. Nach verschiedenen Quellen nahmen 500.000 bis eine Million Menschen an der Demonstration teil.

Planungen nach der Wende (1990–2004)


Nach der Wende entsprach die sozialistische Stadtplanung und Architektur der 1970er-Jahre nicht mehr den aktuellen Vorstellungen einer innerstädtischen Platzsituation. Investoren verlangten Planungssicherheit für ihre Bauvorhaben. Aus den ersten Diskussionen mit der interessierten Öffentlichkeit entstand schnell das Ziel, den Alexanderplatz wieder an das Straßenbahnnetz anzuschließen und besser an die umliegenden Stadtquartiere anzubinden. 1993 fand daher ein städtebaulicher Ideenwettbewerb für Architekten zur Umgestaltung des Platzes und seiner näheren Umgebung statt. In der ersten Phase gab es 16 Einsendungen, von denen fünf im April 1993 für die zweite Phase des Wettbewerbs ausgewählt wurden. Diese fünf Architekten mussten ihre Pläne an detaillierte Anforderungen anpassen. Beispielsweise war nun die Rückkehr der Straßenbahn auf den Alex geplant, und die Umsetzung der Pläne in mehreren Stufen musste ermöglicht werden. Der am 17. September 1993 ermittelte Gewinner war der Berliner Architekt Hans Kollhoff, der, an den Behrens-Entwurf angelehnt, eine hufeisenförmige sieben- bis achtgeschossige Bebauung mit 150 Meter hohen Türmen mit 42 Geschossen im Außenbereich vorsah. Das Alexanderhaus und das Berolinahaus – beide unter Denkmalschutz – bilden dabei die südwestliche Begrenzung. Den zweiten Platz belegte der Entwurf von Daniel Libeskind und Bernd Faskel. Den dritten Platz belegt das Architekturbüro Kny & Weber, das sich stark an der Hufeisenform Wagners orientierte. Der Entwurf von Kollhoff wurde als Grundlage für Bebauungspläne am 7. Juni 1994 vom Berliner Senat beschlossen.

Im Jahr 1995 schloss zunächst die Landesbank Berlin die Sanierung des Alexanderhauses ab. 1998 fuhr die erste Straßenbahn wieder über den Alexanderplatz, und 1999 wurden mit den Grundstückseigentümern und den Investoren die städtebaulichen Verträge für die Umsetzung der Pläne von Kollhoff und Timmermann unterzeichnet. Am 2. April 2000 schrieb der Senat endgültig den Bebauungsplan für den Alexanderplatz fest. Die Kaufverträge zwischen Investoren und der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung unterzeichneten beide Seiten am 23. Mai 2002, womit die Grundlagen für den Umbau geschaffen worden waren.

Bauboom und Platzumgestaltung (seit 2004)


2004 begann der Umbau des Centrum Warenhauses durch den Berliner Architekturprofessor Josef Paul Kleihues und dessen Sohn Jan Kleihues. Seit der Wende wird es als Galeria Kaufhof betrieben. Das Gebäude wurde um rund 25 Meter zum Platz hin vergrößert. Von 2005 bis 2006 wurde das Berolinahaus saniert, das seither eine Filiale der Bekleidungskette C&A beherbergt.

2005 wurde mit den Arbeiten zur Verlängerung der Straßenbahnlinie von der Prenzlauer Allee zum Alexanderplatz (Alex II) begonnen. Diese Strecke sollte nach ersten Planungen bereits im Jahr 2000 eröffnet werden und wurde mehrfach zurückgestellt. Nach weiteren Verzögerungen durch einen Baustopp zur Fußball-Weltmeisterschaft 2006 nahm die BVG am 30. Mai 2007 den Betrieb auf dieser Strecke auf.

Seit Mitte der 1990er-Jahre lief die denkmalgerechte Sanierung des größten Berliner U-Bahnhofs, die im Oktober 2008 abgeschlossen wurde.[7]

Im Februar 2006 begann die Neugestaltung der begehbaren Platzfläche. Die Umbaupläne stammen vom Architekturbüro Gerkan, Marg und Partner und der Hamburger Firma WES-Landschaftsarchitekten, die aus einem Gestaltungswettbewerb hervorgingen, den das Land Berlin 2004 ausgeschrieben hatte. Die Pflasterarbeiten wurden aber bereits einige Monate nach Baubeginn für die Zeit der Fußball-Weltmeisterschaft 2006 unterbrochen und alle Baugruben provisorisch asphaltiert. Die Bauarbeiten wurden Ende 2007 abgeschlossen.

Der Platz erhielt eine Pflasterung aus gelbem Granit, am Rand um die Gebäude mit grauem Mosaikpflaster eingefasst. Um den Brunnen der Völkerfreundschaft entstanden Distanzstufen wegen des Platzgefälles, um die U-Bahn-Eingänge Bänke. Die Wall AG hat in diesem Zusammenhang das aus den 1920er-Jahren stammende unterirdische Toilettenhäuschen für rund 750.000 Euro modernisiert. Die Gesamtkosten der Platzumgestaltung sollen sich auf 8,7 Mio. Euro belaufen.

Am 12. September 2007 eröffnete das Einkaufszentrum Alexa, das sich in unmittelbarer Nähe des Platzes an der Stelle des ehemaligen Berliner Polizeipräsidiums befindet. Mit 56.200 m² Verkaufsfläche gehört es zu den größten Einkaufszentren Berlins.

Im Mai 2007 begann die texanische Grundstücksentwicklungsgesellschaft Hines mit dem Bau eines sechsgeschossigen Handelshauses mit dem Namen die mitte. Das Gebäude wurde auf einem 3900 m² großen Grundstück errichtet, das nach den Kollhoff-Plänen den Platz nach Osten abschließt und somit die Platzfläche verkleinert. Das Geschäftshaus wurde am 25. März 2009 eröffnet.

Seit Anfang 2007 errichtet das Bauunternehmen Wöhr + Bauer eine Tiefgarage mit drei Ebenen unter der Alexanderstraße zwischen dem Hotelhochhaus und dem Haus der Elektroindustrie, die etwa 25 Mio. Euro kosten und Platz für 650 Autos bieten wird[8]. Gleichzeitig will der Senat die Straße von derzeit knapp 100 Metern Breite auf 58 Meter verschmälern und damit auf drei Fahrstreifen je Richtung reduzieren. Die Kosten hierfür werden auf 9,7 Mio. Euro veranschlagt. Das Bauprojekt soll 2011 fertiggestellt werden.

Quelle: wikipedia 
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